weitere Daten zur Versöhnungskirche

Außenansicht

Die Kirche liegt an der Ecke Lauenburger Allee/Am Siepenkothen in Nord - Süd - Richtung. 
Sie hat einen Campanile, also einen frei neben dem eigentlichen Kirchgebäude stehenden Glockenturm. An der Seite zur Lauenburger Allee ist die Kirche mit Waschbetonplatten an das Gemeindehaus angebunden. Der Kirchbau selbst ist quadratisch und teilweise unterkellert. Die Kirche hat ein Flachdach. Doe Süd - und Westwand bestehen aus Waschbeton, darüber befindet sich ein Oberlichtband. Die Nord - und Ostwand bestehen bis zu einer Höhe von 2,70 m aus untegelmäßigen Glasbausteinen in den Farben rot, orange, gelb weiß und grau. Diese Glasbausteine sind als Kunst am Bau ausgewiesen. Die Wände oberhalb dieser Glasbausteine sind mit Schieferplatten verkleidet. Die Nordwand ist in ganzer Breite geschlitzt und verglast.
Der Turm besteht aus drei Stahlbetonscheiben mit Zwischenpodesten, die Glockenstube ist holzverschalt, Podeste und Treppenstufen bestehen aus Sichtbeton.
Die große Kircheneingangstüre wurde von Professor Fritz Kühn aus Berlin-Grünau entworfen. Rahmen und Querstreben bestehen aus nicht - rostendem Stahl, die Felder sind mit weitmaschigem Streckmetall versehen. In diese Armierung wurden Stifte aus nichtrostendem Stahl eingeschweißt, die Felder wurde sodann mit Beton ausgefüllt. Die besondere Gestaltung der Türe erschließt sich besonders, wenn diese geschlossen ist. Es gibt keine Türgriffe, sie ist nur von innen zu öffnen.
Die Außenansicht der Versöhnungskirche war in den 60er Jahren, ohne den heutigen Baum - und Stracuhwuchs um das Gebäude herum, zweifellos für viele gewöhnungsbedürftig. Das wusste wohl auch das Presbyterium, denn der damalige Kirchmeister schrieb im Gemeindegruß vom Mai 1965 an die Gemeindeglieder: "Wenn jemand die hohen Mauern als störend empfindet, so bittet das Prewsbyterium, das auch an der jetzigen Gestaltung keine rechte Freude hat, doch erst das Ganze auf uns wirken zu lassen. Die Mauern sollen in ihrer architektonischen Gestaltung nur dem Sinn dienen, zum Gotteshaus zu führen."

Der Innenraum

Professor Oesterlen hat für die Statik eine interessante, aber auch gewagte Lösung gefunden: Auf den Stahlstützen an der Westseite der Kirche lagern Träger, die auf den Außenwänden nur aufliegen. Die Außenwände können wegen der Glasbausteien nicht allzu stark belastet werden. Auch die westliche und die südliche Empore hängen an diesen Stahlstützen. Da die ganze Konstruktion jedoch "arbeitete", war das Flachdach nicht dauerhaft dicht zu bekommen, sodass später ein flaches Satteldach auf das Flachdach aufgesetzt wurde, das von der Straße nicht zu sehen ist.
West-, Nord - und Ostwand sind mit großformatigen Blocksteinen verkleidet. Die Brüstungen der Emporen sind massiv und bestehen aus Sichtbeton. Die Deckenuntersicht ist mit Holz verkleidet entsprechend der Form der Blocksteine. Der Boden ist mit Schieferplatten belegt. Die Bänke sind fest verankert. Auch die Bestuhlung und die Beleuchtung wurden von Professor Oesterlen bestimmt. Eine Vertragsklausel bestimmte, dass an der Ausstattung der Kirche in den ersten 20 Jahren ihrer Nutzung nichts geändert werden durfte.
man betritt die Kirche von der Westseite und wendet sich nach einigen Metern mit einer Wendung um 90 Grad dem Altarraum zu.
Beim Bau der Kirche hat Professor Oesterlen die bauakustische Beratung von Dr. Venske, Hannover, in Anspruch genommen. Die Versöhnungskirche hat eine anerkannt gute Akustik, sodass sich unsere Kirchenmusikerinnen immer wieder auch an große musikalische Werke heranwagen können.
An der Gestaltung ist eindeutig abzusehen, dass für den Architekten das künstlerische Geamtkonzept, die Einheitlichkeit des Gesamteindrucks, vorrangig war. Diesem Konzept musste sich manches unterordnen, was kirchliche Tradition war oder funktional gewesen wäre.

(Quelle: "Leben in der Gemeinde - Rückblicke und Einblicke", Duisburg 2002)